­1 – Welche Ziele verfolgt die Freimaurerei?

Wahres Glück und jeder tatsächliche Fortschritt der Menschheit sind nur möglich, wenn unter den Menschen Eintracht herrscht.
Die Freimaurerei ist gegründet worden, um das Herz einer solchen weltweiten Union zu sein. Aus diesem Grund ist die Freimaurerei für ihre Mitglieder mit Pflichten verbunden.
Die Freimaurerei will, dass alle Menschen unabdingbar ethisch hochstehend sind (und handeln).
Freimaurer zu werden bedeutet daher, dass man sich verpflichtet, ohne Unterlass daran zu arbeiten, sich selbst zu verbessern, sich selbst zu überwinden und zu vervollkommnen.

2 – Wer kann aufgenommen werden?

Jeder volljährige freie Mensch von gutem Ruf kann aufgenommen werden. Manche Logen legen ein höheres Eintrittsalter fest, z.B. 25 oder 30 Jahre.

Ein freier Mensch verfällt nicht seinen Leidenschaften und auch nicht den Vorurteilen, die er im Lauf seines Lebens gelernt hat. Er bemüht sich um eine objektive, nicht ich-bezogene Weltsicht.

Auch wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten können die Freiheit des Menschen beschränken oder ausschließen. Wer in diesem Sinn nicht frei ist, kann keine verlässliche Zusage erteilen und muss daher unserem Bund fern bleiben.

Ein Mensch mit einem guten Ruf i.S.d. Freimaurer nutzt seine Intelligenz mithilfe der Ethik, um mit ganzem Herzen und ganzer Kraft das Gute zu tun und Tugend und Gerechtigkeit über alles zu stellen.

3 – Warum macht die Freimaurerei keine Werbung?

Wir wollen weder missionieren noch verführen oder überreden. Wir lehnen Manipulation grundsätzlich ab. Wir möchten durch unsere Mitglieder und deren Haltung überzeugen und wir sind jederzeit gerne bereit zu informieren.

4 – Ist die Freimaurerei ein karitatives Unternehmen?

Nein! Wir sind zwar karitativ tätig, dies ist aber nicht unser vorrangiger Zweck. Hier gibt es eine Vielzahl von Organisationen, die dafür besser geeignet sind.

5 – Was verschweigen die Freimaurer?

Über Rituale und Erkennungszeichen wird nicht gesprochen. Zudem verbindet die Freimaurer weltweit ihr Wissen um gewisse abstrakte Wahrheiten. Auch darüber schweigen die Freimaurer.

6 – Wo findet man Freimaurerei?

Die Freimaurerei ist auf der ganzen Welt verbreitet.

Allerdings ist die Freimaurerei in all den Ländern verboten, die keine Religions-, Gewissens- und Meinungsfreiheit gewähren.

7 – Ist die Freimaurerei ein Geheimbund?

In freiheitlich demokratischen Staaten ist die Freimaurerei kein Geheimbund, sondern die Logen sind nach den jeweiligen Gesetzen gegründete und betriebene Vereine.

In der BRD sind die Vereinsvorstände im Vereinsregister eingetragen und die Satzungen beim Register hinterlegt. Wir erstellen Jahresabschlüsse und bezahlen die anfallenden Vereinssteuern!

In der BRD wurde die Freimaurerei z.T. von den Königen selbst betrieben und gefördert, so z.B. Friedrich der Große von Preußen oder das Haus von Württemberg.

Die Freimaurerei ist allerdings eine diskrete Gesellschaft, d.h. sie gewährt Außenstehenden keinen vollständigen Einblick in ihre inneren Angelegenheiten.

Dies galt auch schon zur Zeiten der Monarchie!

Zudem ist die Freimaurerei in den Staaten ein „Geheimbund“, in denen die Zugehörigkeit zu einer nichtstaatlichen, der Aufklärung verpflichteten Organisation verboten und z.T. sogar lebensgefährlich ist.

8 – Glauben Freimaurer an Gott?

Es gibt Freimaurer, die Religionsgemeinschaften angehören, seien es Christen, Moslems, Buddhisten, Hindhi oder andere. Und ebenso gibt es Freimaurer, die sich zu keiner Religion bekennen.

Die Freimaurerei beschäftigt sich mit den drei vornehmsten Fragen des Menschen: Warum bin ich hier? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?

Zudem steht der Mensch im Mittelpunkt freimaurerischen Denken und Handelns. Die Freimaurerei enthält daher eindeutig einen transzendenten Bezug.

Zudem prüfen Freimaurer Verhaltensfragen am Maßstab des Ewigen – ist mein vergängliches Tun ethisch so hochstehend, dass es vor dem Maßstab des unvergänglichen Lebens und der Schöpfung bestand hat?

Der Ursprung der Schöpfung ist für uns Menschen nicht erfassbar. Diese ewige schöpferische Kraft respektieren alle Freimaurer.

Wer zu uns kommen möchte, muss daher nicht an Gott glauben. Soweit man diese Schöpferkraft und die Notwendigkeit einer über unsere Vergänglichkeit hinausgehenden Prüffolie für unser Verhalten nicht akzeptieren kann, tut man sich mit der Freimaurerei eher schwer.

9 – Muss ein Freimaurer einen fürchterlichen Eid schwören?

Bei der Aufnahme gibt der neu Aufzunehmende ein Versprechen auf Ehre (Gelöbnis) ab. Bei manchen Logen ist für die Erhebung zum Freimaurermeister ein Eid zu leisten.

Keiner dieser Versprechen / Eide enthält eine unsittliche oder der freiheitlichen demokratischen Grundordnung widersprechende Verpflichtung.

Die Versprechen der Maurer enthalten symbolische Strafdrohungen. Die Gegner haben versucht, den Freimaurern diese „Untaten“ anzudichten. Natürlich ist das nie gelungen, aus dem einfachen Grund, dass es diese Untaten nicht gab!

10 – Erstrebt die Freimaurerei eine Weltregierung durch Weltverschwörung?

Natürlich nicht!

Die Freimaurer sind den freiheitlich-demokratischen Staaten verpflichtet, an deren Entstehung sie beteiligt waren.Diese Staaten wählen ihre Regierungen in geheimen und gleichen Wahlen!

Die Freimaurerei befürwortet den Weltfrieden und die Verständigung zwischen den Völkern. Bereits 1736 hat der Chevalier von Ramsay die Idee einer friedlichen „Weltrepulik“ formuliert, also einer Demokratie, die sich über die ganze Erde erstreckt.

Die Freimaurerei ist eine sich über die ganze Erde erstreckende Weltbruderkette, die als einziges Ziel hat, Brücken von Mensch zu Mensch und von Land zu Land zu schlagen.

Die Verschwörungstheorien und die damit verbundenen Ängste stammen v.a. aus der Zeit des Nationalsozialismus und der Weimarer Republik. Teil der Dolchstoßlegende war auch die Idee einer freimaurerischen defätistischen Verschwörung. Das Nazi-Regime bekämpfte jede tolerante, die Würde aller Menschen in den Vordergrund stellende Vereinigung.

11 – Was ist also Freimaurerei? zum Schluss noch ein wenig Poesie…

Daheim ist sie Güte,
im Geschäft ist sie Ehrlichkeit,
in Gesellschaft ist sie Höflichkeit,
bei der Arbeit ist sie Anständigkeit!
Für den Unglücklichen ist sie Mitleid,
für den Schwachen ist sie Hilfe,
für den Starken ist sie Vertrauen.
Dem Gesetz gegenüber ist sie Treue,
gegen das Unrecht ist sie Widerstand.
Beim Reuigen ist sie Verzeihen,
für den Glücklichen ist sie Mitfreude.
Vor Gott ist sie Ehrfurcht und Liebe.